18.01.2009

Das Frosch-Wagnis

Heute mal wieder ein kleiner Ausflug ins Tierreich. Genauer gesagt zu meinen Lieblingsfabeltieren, den Fröschen.

Am Rande eines Froschteiches stand ein Kirchturm. Nichts besonderes, also kein Dom oder Ähnliches, aber rein aus der Perspektive eines kleinen Frosches betrachtet ein Riesenbau.
Irgendwann beschlossen die Frösche als Herausforderung ein Wetthüpfen zur Kirchturmuhr zu machen. Also alle unten sammeln, dann die Wendeltreppe an der Außenseite hoch und wer als erster oben ankam war der Gewinner.

Der Tag des Wettbewerbs kam und die Athletenfrösche zogen gefolgt von ihrem Publikum zur Kirche. Alle Frösche blickten ehrfurchtsvoll nach oben. Eine Riesenstrecke.
Endlich wurde das Signal gegeben und die Frösche hüpften los.
Unten auf der Wiese wurde es auch sofort unruhig. Laut quakend wurden Wetten abgeschlossen, wer wohl wie weit käme und wer wohl als Erster aufgeben würde. Je höher die Frösche kamen, desto lauter und besorgter wurde des Quaken im Publikum. „Die Ärmsten, das kann doch keiner schaffen“ „Sind die Sanitäter bereit? Die brechen doch gleich zusammen“ „Unmöglich, das überhaupt in Angriff zu nehmen. Das ist doch viel zu hoch“.
Und wirklich. Ein Frosch nach dem anderen gab auf. Zuletzt hüpfte nur ein einziger Frosch munter nach oben. An der Kirchturmspitze angekommen drehte er sich um und wunderte sich, dass außer ihm kein Frosch mehr auf der Treppe zu sehen war.
Unter dem Applaus des Publikums hüpfte er wieder hinunter und nahm seinen Preis, eine dicke Fliege in Empfang.
Sofort wurde er von allen Seiten bestürmt, weil die anderen Frösche unbedingt das Geheimnis seines Erfolges erfahren wollten. Und dabei stellten sie fest – der Sieger war taub.

Die Moral von der Geschicht: Es gibt immer wieder Gründe, die gegen etwas sprechen und es gibt auch immer wieder Leute, die Ihnen abraten werden, weil sie es gut meinen.
Wenn Sie dann nicht manchmal auf Durchzug schalten und sich taub stellen werden Sie es nie zu etwas bringen.

16.01.2009

Schockier Deine Umwelt - lies ein Buch

Heute mal ein paar Tipps für Bücher, die mir durchaus immer wieder neue Anregungen für mein Geschäft geben:

Die Mäusestrategie für Manager von Spencer Johnson.
Ein interessantes Buch, das dazu anregt wach zu bleiben und auch einmal aus seiner Komfortzone heraus zu treten.

Der Minuten-Manager von Kenneth Blancard.
Ein Buch, das sich mit Menschenführung beschäftigt. Meiner Meinung nach ein Muß für jeden mit Personalverantwortung, aber auch für jeden, der sich z.B. in Zusammenschlüssen von Freiberuflern oder auch in Projekten bewegt.

Die Kunst des Krieges von Sun Tsu.
Auch wenn es schauderhafter Weise immer noch Menschen gibt, die Business mit Krieg vergleichen hat der Autor vor rd. 3.000 Jahren sicher noch nicht daran gedacht, dass seine Strategien für Manager hoch interessant sein könnten. Und doch lässt sich heute Vieles davon auf Marketing und Geschäftsplanung übertragen.
Eine Pflichtlektüre für jeden, der strategisch denken will und muß.

Der Fürst von Niccolo Macciavelli.
Auch dieses Buch wurde nicht für Geschäftsleute geschrieben, bietet aber trotzdem wertvolle Ansätze zum Verständnis von Marktmechanismen, Machtmechanismen und Verhaltensweisen.

13.01.2009

Also manchmal...........

Es gibt immer wieder Dinge, die mich wundern und die ich schlicht nicht nachvollziehen kann.
Neulich rief mich ein Bekannter an, er brauche dringend jemanden, der seine Seminare vermarktet. Soweit, so gut. Ist ja schließlich irgendwo Teil meines Jobs und ich bin ja auch gerne behilflich, wenn die Auslastung es zulässt. Dann aber kamen wir auf die Bezahlung zu sprechen.
Rein auf Provisionsbasis. Adressen werden natürlich von mir geliefert. Und als kleines Schmankerl müssen pro Monat mindestens 20 Teilnehmer geworben werden, sonst findet das Seminar nicht statt und ich schaue in die berühmte Röhre. Hey, klasse. Ich wollte immer schon für das unternehmerische Risiko meiner Kunden gerade stehen.
Auch den Vorschlag, den Auftrag zu gleichen Konditionen (abzgl. meiner Provision) an Dienstleister aus meinem Netzwerk weiter zu leiten, fand ich prall. Die werden sicher in Zukunft gerne wieder mit mir zusammen arbeiten.

Warum der Gute wohl keine vernünftigen Akquisiteure findet?

P.S.: Wenn jemand zu diesen Konditionen arbeiten möchte stelle ich gerne den Kontakt her. :-)

12.01.2009

Marketing by Zufall

Ja, auch ich habe sie gefasst: Die guten Vorsätze zum neuen Jahr. Einer davon war, dass ich mein Blog wieder regelmäßig füttere. Also denne.

Das neue Jahr verspricht spannend zu werden. Die Finanzkrise hat im Kopf eines Manchen schon Ausmaße angenommen, gegen die 1923 ein fröhlicher Schlussverkauf war. Besonders interessant sind hier einige Reaktionen die z.B. auf Internetplattformen zu finden sind. Während die Einen schon die Flinte ins Korn geworfen haben weil ja ohnehin die Krise jetzt kommt, diskutieren Andere darüber, dass der Staat sich einschalten müsse und wie viel sie vom Kuchen abhaben möchten.
Aber es gibt auch Leute, die überlegen sich, wie sie das drohende Ungemach – so es denn kommen mag – abwenden können. Und hier zeigt sich, wer in der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht hat.

Ich hatte heute zwei Gespräche mit Trainern bzw. Beratern, die zu der Ansicht gekommen sind, dass es Zeit sei die aktive Akquise zu betreiben. Aus schmerzlicher Erfahrung verschwendeter Zeit heraus sind in solchen Fällen immer meine ersten Fragen „Was bieten Sie denn genau an, wem bieten Sie es an und was hat derjenige davon?“
Es kam in beiden Fällen zu dem, wozu es kommen musste: Ähm ja…….

Es verwundert immer wieder, wie viele Menschen, gerade im Trainings- und Beratungsbereich, in den letzten Jahren „Marketing by Zufall“ betrieben haben. Wenn es denn mal einen potentiellen Kunden ins Netzwerk oder ins Büro gespült hat wurde Umsatz gemacht, wenn nicht, dann nicht.
Bei Vielen hat dieses „Konzept“ in den letzten Jahren funktioniert. Man konnte zwar keine Reichtümer anhäufen, aber man konnte davon leben. Das wird wohl in der nächsten Zeit aufgrund des jetzt schon veränderten Investitionsverhaltens im gewerblichen Bereich nicht mehr so funktionieren.
Diese Einsicht besteht auch vielerorts. Was sich allerdings noch nicht durchgesetzt hat ist die Erkenntnis, dass Marketing ein Gesamtkonzept ist und nicht nur eine hingesaute Einzelmaßnahme. Noch weniger wird akzeptiert, dass Marketing und Vertrieb, so man es denn nicht selber machen kann oder will, Geld kostet, das erst einmal in die Hand genommen werden muß.
Da kann ich nur empfehlen: Aufwachen und Umdenken. Es ist nicht 5 vor 12 sondern der Schaffner ist schon in den Zug eingestiegen und die Türen schließen sich.

Und wer jetzt noch keine Idee hat, wie er sein Geschäft nach vorne bringt, dem sei auch noch einmal der Akquisitionskongress empfohlen.